Wirft die neue Reform die Röbeler und Warener Fußballer zurück? (Quelle: Nordkurier vom 15.01.2019 juw)

 

Planungssicherheit ist für die meist ehrenamtlich tätigen Funktionäre in den Fußballvereinen sehr wichtig. Das sieht der Landesfußballverband wohl anders und hat schon wieder die nächste Strukturreform beschlossen.

Gerade erst haben die Fußballer aus der Landesliga und der Landesklasse die vorige Strukturreform “verdaut“. Zwar sind damals der PSV Röbel-Müritz, der SFV Nossentiner Hütte und der SV Waren 09 nicht davon betroffen gewesen, als fast die Hälfte aller Teams einer Staffel in den Kreisfußball abgestiegen sind. Doch insbesondere die beiden damaligen Landesligisten MSV Groß Plasten und SV Traktor Dargun können sich beim Verband “bedanken“, dass sie dann auch in der Landesklasse durchgereicht worden waren. Nun war gerade erst Ruhe eingetreten, da wurde es offenbar einigen Herren beim Landesfußballverband schon wieder etwas langweilig:

Der Vorstand des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern hat in seiner letzten Sitzung im vergangenen Jahr eine Reduzierung im Landesspielbetrieb der Herren beschlossen. Die Reform wird auch die Vereine in unserer Region knallhart treffen. Denn ab der Saison 2019/ 20 wird es in jeder Klasse deutlich mehr Absteiger geben. Es ist die bereits dritte Reform in den letzten zehn Jahren. Die Entscheidung im Land wird auch die Kreisoberligen sowie Kreisligen betreffen. Im Detail wird es wie folgt aussehen: Die Verbandsligen werden nicht angerührt. Hier wird die Staffelstärke wie bisher aus 16 Mannschaften bestehen. Der Sieger wird in die Oberliga aufsteigen, sofern er das Recht wahrnimmt. Die letzten beiden Teams steigen ab. In den zwei Landesligen wird bis einschließlich der nächsten Saison in der Stärke 16 gespielt (Ost/ West). Ab der Spielzeit 20/ 21 wird diese auf jeweils 14 reduziert. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es insgesamt acht Absteiger aus den zwei Klassen kommen wird. Die Plätze 13-16 bedeuten in der nächsten Saison somit den Gang in die Landesklasse.

Drastischer sieht es in der Landesklasse aus. Derzeit gibt es vier Staffeln. Insgesamt gehen somit 64 Teams bisher an den Start (viermal 16). Ab der übernächsten Saison werden daraus 56. Also steigen insgesamt 24 Mannschaften aus den vier Staffeln in die Kreisoberliga ab. Als Klassenerhalt muss mindestens der 10. Platz erreicht werden. Die Plätz 11-16 sind gleichbedeutend mit dem Abstieg. Die Strukturreform gilt als verbindlich.

Für die Kreisverbände wird somit wieder ordentlich was zu tun geben. Hier steigen ab der Saison 19/ 20 die ersten beiden Mannschaften aus den sechs Kreisoberliga-Staffeln der Kreise auf. In der Müritzregion müssten bei zwei Vereinen die Alarmsirenen heulen: Den PSV Röbel-Müritz hat es durch die vielen Spielerabgänge in der laufenden Saison besonders hart getroffen, doch er hat sich kurz vor der Winterpause auf den 12. Platz gehievt. Was derzeit Freude auslöst, weil es sich um einen Nichtabstiegsplatz handelt, würde in der nächsten Saison schon für großen Jammer sorgen. Dem PSV Röbel-Müritz wird fast der Boden weggezogen im Kampf gegen den Abstieg. Und dann ist da ja noch der SV Waren 09, der als Tabellenführer natürlich der Favorit um den Landesliga-Aufstieg ist. Doch auch in dieser Spielklasse muss man sich erst beweisen und sich eingewöhnen. Und da kommt dann aber schon die nächste Strukturreform daher, die viele Abstiegsplätze mit sich bringt. Eine Motivation von Mannschaften, in die höhere Spielklasse aufzusteigen, sieht irgendwie anders aus.

 

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Gerade kämpfen die Röbeler Kicker (hier links mit Sebastian Arlt) um den Klassenerhalt in der Landesklasse, da hat der Landesfußballverband schon die nächste Strukturreform auf Lager.

 

 

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Der SV Waren 09 (in blau/schwarz) ist der Favorit für den Aufstieg in die Landesliga. Kaum aufgestiegen, könnte dort aber die Reform schon für einen Rückschlag sorgen.

 

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PSV Röbel-Müritz e.V. 0